Hier einige Infos zu meiner schwedischen Supermaus Ylva. Ältere Beiträge findet ihr weiter unten auf der Seite.
Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht, zuerst zur guten: Ylva und ich erkämpfen uns auch dieses Jahr den ersten Platz an der internationalen ZOS-Meisterschaft 2016. Nachdem wir letztes Jahr in Level 1 gewonnen haben, ist es uns dieses Jahr auch in Level 2 geglückt!
Eigentlich war das mit Ylva und ZOS ja mehr so als interessante Auslastung für sie und ausbildungstechnische Herausforderung für mich gedacht, denn diese Hündin hat mit ihren über Jahren konstant hohen Leistungen im Sanitätshundebereich und dem Meistertitel 2013 für mich eigentlich alles erreicht, was ich je mit ihr erreichen wollte. Tja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...
Ylva zu führen war immer eine Herausforderung. Die ersten Jahre im Alltag waren mit ihr äusserst anstrengend, aber auch im Sport hat(te) sie mich mit ihrer überbordenden, hektischen Art immer wieder an den Anschlag gebracht. Es war und bleibt eine Gratwanderung, sie einerseits als Typ Hund so zu nehmen, wie sie ist, anderseits darauf zu achten, dass sie sich nicht selber in ihrer Erregung hochschraubt und dafür zu sorgen, dass sie immer wieder zur Ruhe kommt und in Arbeitsphasen auch lernfähig bleibt.
Dafür hat diese Maus einen Arbeitswillen, der seinesgleichen sucht: Ihr „will to please“, ihr Kooperationswunsch mit mir, ihr druckvoller Arbeitsstil und ihr Motto „Aufgeben gibt’s nicht“ machen diesen Hund für mich zu einem „once-in-a-lifetime-dog“. Dadurch hat sie sich auch immer wieder auf neue Experimente eingelassen, wenn ich gemerkt habe, dass im ZOS mal wieder etwas in eine blöde Richtung läuft. Und so bin ich wirklich stolz, dass aus unseren fahrigen, zu Beginn ziemlich chaotischen Such- und Anzeigeleistungen nach und nach konstante, sichere und (für Ylvas Verhältnisse) ruhige Suchen entstanden sind. Und noch mehr gefällt mir, dass es mir gelungen ist, auch diesen druckvoll arbeitenden Hund zu einer ruhigen Anzeige zu bringen, ohne dass ich da irgendwo Druck aufbauen musste oder Kontrolle darüber haben muss, damit es klappt.
Noch ist eigentlich nicht ganz alles so, wie ich es mir wünsche; gerne würde ich hier und dort noch etwas optimieren und hatte daher an der Meisterschaft bis ganz zum Schluss gehofft, nicht zu gewinnen. Denn nun kommen wir zur schlechten Nachricht: Da ich in Level 2 gewonnen habe, gibt es keine Möglichkeit, dass ich nochmals im Level 2 an einer Quali starten könnte, nicht einmal dann, wenn ich nicht an die Meisterschaft gehen würde. Und ob ich mit Ylva überhaupt ins Differenzieren einsteigen werde, steht momentan in den Sternen. Noch bin ich mir nicht im Klaren, ob sie sich da mit ihrer Hektik, wenn es um etwas Neues geht, nicht derart im Wege stehen wird, dass das Ganze von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Und ob ich das einem bald zehnjährigen Hund antun möchte, weiss ich wirklich nicht.
Ich brauche also noch etwas Zeit, um mir zu überlegen, wie es nun weitergehen soll. Und dies bedeutet vorerst, dass sich Ylva und ich aus der ZOS-Szene mit zwei weinenden Augen verabschieden. Gerne wären wir noch die eine oder andere Quali gelaufen und hätten die Meisterschaft andern überlassen, aber so bleibt uns keine Wahl und ich ziehe mich mit Ylva aus der Sport-Szene wohl definitiv zurück.
Danke allen, die es mir über all die Jahre ermöglicht haben, diesen langen, steinigen, lehrreichen und immer wieder wunderbaren Weg mit dieser Maus zu gehen. Ein grosser Dank gilt Ulla Frisk, der Züchterin. Wie habe ich immer gesagt: Gut, ist Schweden so weit weg. Ich hätte Ylva sonst hundert Mal zurückgebracht... J. Was bin ich froh, haben wir uns zusammengerauft, auch wenn es fast fünf Jahre gebraucht hat, bis ich zum ersten Mal dieses Gefühl hatte von „wow, jetzt sind wir ein Team!“. Und das hatte ich nicht, als ich irgendwo auf einem Hundeplatz stand, sondern als ich auf einem Spaziergang bemerkte, dass ich beginne, ihr wirklich zu vertrauen. Danke, du wahnsinnige schwedische Supermaus!!
Grosser Dank geht an Susanne Wittwer für die tollen Fotos!
Nach unserem Sieg an der Schweizer Meisterschaft 2013 beschloss ich anfangs 2014 Ylva und mir noch ein neues Tätigkeitsfeld zu eröffnen und wir stiegen intensiver ins ZOS ein. Ein wichtiger Faktor für diesen Entschluss war, dass Ylva gesundheitlich immer wieder Einschränkungen hatte und ich sie körperlich nicht überfordern wollte.
Und nun sind wir zurück von der Internationalen ZOS-Meisterschaft 2015 in Berlin und wir haben die Klasse 1 gewonnen!
Wie unglaublich stolz bin ich auf meine Maus! Ich bin immer wieder (zu Tränen) gerührt, wenn ich sehe, wie diese Verrückte an Prüfungen einfach alles, alles gibt und wie eine Wahnsinnige arbeitet. Dieser Hund, der mich jahrelang und immer wieder zur Verzweiflung trieb, hat einfach absolut unglaubliche Qualitäten und ein Kämpferherz, vor dem ich mich immer wieder verneige.
ZOS mit Ylva ist und bleibt für mich eine Herzenssache, die wir "einfach so" betreiben. Ich habe mit diesem Hund alles erreicht, was ich mir je gewünscht habe. Umso schöner ist es für mich nun diesen Erfolg verbuchen zu dürfen. Ich weiss, dass ich nie wieder solch einen Hund haben werde.; Ylva ist ein "once-in-a-lifetime-dog". Umso schöner ist es für mich, dass sie - trotz ihrer unklarer gesundheitlicher Situation - derart glücklich ist im ZOS.
Hier noch einige Fotos von diesem tollen Wochenende. Ein grosser Dank geht an Karin Escherich, Katrin Priller und Elisabeth Kernmaier (von hundertpro Hund ), Petra Liotto, Susanne Wittwer und meinen Vater, die es alle überhaupt ermöglicht haben, dass wir nicht nur optimal vorbereitet in die einzelnen Disziplinen starten konnten, sondern mit denen das Wochenende einfach auch ganz ganz toll, lustig und fröhlich war. Auch wenn nicht allen alles gelungen ist. Wir freuen uns auf das nächste Mal!
Ylva und ich haben in den letzten Jahren intensiv an unserer Sanitätshunde-Karriere gearbeitet; wir haben uns in Ruhe für die Klasse I vorbereitet. Dabei war es nicht immer einfach, meinen Wunsch nach Perfektion und Ylvas unbändigen Arbeitswillen unter einen Hut zu bringen. Denn es war und ist mir wichtig, dass Ylva ihre powervolle Art der Vorführung positiv zeigen kann, ohne zu überschäumen.
Ich habe viel gelernt auf diesem Weg; es war für mich nicht immer einfach, die Ruhe zu bewahren und klar und sicher zu führen. Wir haben unserer Prüfungen der Klasse I alle mit tollen Resultaten bestanden.
Auch die Vorbereitungen für die Klasse II klappten gut. Mein Vater führte Ylva dann im Jahr 2011 an den Prüfungen, da meine Schwangerschaft es irgendwann nicht mehr zu liess, mit Ylvas Tempo im Wald mitzuhalten. Ich qualifizierte mich dann für die Meisterschaft 2012. Diese lief so weit gut, doch wir erkannten, dass Ylva im Wald eine Fehlverknüpfung hatte und machten uns daran, diese zu lösen (hier nochmals ein herzlicher Dank an Monika Ballerini: Ohne dich hätte ich nicht den Mut gehabt, so klar und ruhig die Lösung des Problems vollständig an Ylva zu delegieren. Vielen vielen Dank!!).
Und 2013 lief dann an der Meisterschaft alles perfekt und wir gewannen den Schweizer Meistertitel im Sanitätshund! Ylva, du bist einfach ein "once-in-a-lifetime-dog"! Nicht immer einfach, aber genial.
Hier das Video unserer Unterordnung an der Meisterschaft 2013 in Thun:
Grosser Dank geht an Bruno Schlauri für die Fotos!
Seit dem Juli 2007 hüpft ein Wirbelwind mit uns durchs Leben: Una Likar Vassruggen, genannt Ylva.
Ylva ist eine Golden Retriever Hündin aus reiner Arbeitslinie, die ich in Schweden ausgesucht und geholt habe. Ich bin begeistert von dieser Hündin, ihrem unglaublichen Arbeitswillen, gepaart mit viel Sicherheit und inneren Ruhe.
Auf diesem Bild ist Ylva 4-jährig.
Die Kinder- und Jugenderziehung bei Ylva ist abgeschlossen: Der Appell im Alltag ist supertoll, es war viel viel Arbeit (und ist es immer noch).
Die Grundlage für den Hundesport haben wir gelegt; Ylva shapt, denkt mit und ist sehr aktiv. Es war nicht immer einfach: Von Anfang an ist ihre Liebe zum Laufen deutlich geworden, so dass ich mehrmals auf dem Platz stand und um mich herum ein wildgewordenes braunes Bündel raste. Was nun ziemlich witzig klingt, hat mich viel Nerven gekostet, mich aber auch dazu gezwungen, neue Ideen und Wege zu entwickeln.
Heute ist Ylva nun begeistert dabei und ich muss eher schauen, dass sie nicht zu eifrig wird und überdreht. Sie lebt für die Sanitätsarbeit und ich geniesse es sehr, mit diesem Hund den neuen Weg mit den Targets im Wald gehen zu können.
Auch in der Unterordnung bin ich immer daran, neue Wege zu suchen. Gerade in der Freifolge haben sich mir mit Ylva wieder viele neue Wege erschlossen.
Neben ihrer Arbeit im Alltag und Hundesport, ist Ylva nun auch zum "Familienhund" geworden: Seit unser Sohn unser Leben auf den Kopf stellt, hat sich Ylva an viel Neues gewöhnt: An Geräusche von Babys, herumliegenden Spielsachen, die nicht ihr gehören, Decken, die sie nicht betreten soll, die tolle neue Disziplin Kinderwagen ziehen (natürlich an einem X-Back-Geschirr) und und und. Ich bin begeistert, mit wie viel Ruhe und Offenheit diese doch sonst so quirlige Hündin mit dem Kleinen umgeht.